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Geschichte

Ebersdorf im Zeitraffer

Ebersdorf wurde vor 750 Jahren als Rodesiedlung im nördlichen Teil des Lichtenfelser Forstes von dem Grafen Eberhard von Sonneberg angelegt. Er hatte das Rodeland für seinen Herrenhof und Bauerngüter als Lehen vom Bischof von Bamberg erhalten.

Ein anderer Sonneberger, Graf Heinrich, gründete am 7. Januar 1260 in Ebersdorf ein Zisterzienserinnenkloster, das 26 Jahre später einem Brand zum Opfer fiel und im benachbarten Hofstätten, dem heutigen Sonnefeld, wieder aufgebaut wurde.

Die Dörfer, die mit allen Abgabengrundlasten und Fronarbeiten dem Kloster verpflichtet blieben, überstanden im Jahr 1525 ohne Schaden den Bauernaufstand. Zu dieser Zeit hatte die Reformation im Kurfürstentum Sachsen, wozu Ebersdorf damals gehörte, Eingang gefunden. Der letzte päpstliche Priester in Ebersdorf, Jacob Schmidt, nahm 1528 die neue Lehre an und amtierte somit als erster evangelischer Seelsorger.

Ebersdorf geriet dann unter die Herrschaft der Coburger Herzöge und wurde im 30-jährigen Krieg in seiner Entwicklung weit zurück geworfen. Nach Ende des schrecklichen Krieges begann, mit echter thüringisch-fränkischer Beharrlichkeit, der Wiederaufbau. Von besonsderem Nutzen war dabei der Holzreichtum des Lichtenfelser Forstes und das Büttnerhandwerk, das sich darauf gründete. Es entstand im 14. Jahrhundert und erlebte um 1750 seine Blüte. Damals waren die Ebersdorfer schon seit dem Jahre 1706 Hildburghäuser Untertanen.

Erst 1826 unter Herzog Ernst dem I. von Sachsen-Coburg-Gotha wurde Coburg wieder die Residenzstadt. Sie blieb es bis zum glücklichen Anschluss des Coburger Landes an Bayern, der nach einer Volksabstimmung im Jahre 1920 erfolgte.

Jahrhundertelang war das Büttnerhandwerk ein blühendes Gewerbe und brachte Wohlstand in Ebersdorf. Erst in jüngerer Zeit wurde es zum Aussterben verurteilt. Wannen, Fässer, Zuber und Kufen aus Fichten- und Tannenholz mussten solchen aus Metall und Plastik weichen. 1844 entstand mit der Korbmacherei ein neues Handwerk, das vor und besonders nach dem zweiten Weltkrieg zur Polstermöbelherstellung aufgebaut wurde.

Im Zuge der Gemeindegebietsreform entstand die jetzige (Groß)Gemeinde Ebersdorf b.Coburg mit aktuell rund 6.000 Einwohnern au den ehemals selbständigen Gemeinden Ebersdorf, Friesendorf (Eingliederung 01.01.1965), Großgarnstadt, Kleingarnstadt, Oberfüllbach (jeweils am 01.04.1971 eingegliedert) und Frohnlach mit Weiler Dürrmühle (Eingliederung am 01.05.1978).

Inzwischen hat sich die Gemeinde mit einem großen Wellpappenwerk, einem Automobilzulieferer und einem Logistik-Zentrum zu einem vielfältigen Industriestandort von Rang entwickelt. Die ansässigen Polstermöbelfirmen sind durch ihren guten Namen inzwischen weltweit tätig. Aber auch Handwerk, Handel und Gastronomie sind mit leistungsfähigen Häusern vertreten.

Kein Wunder, dass der wirtschaftliche Aufschwung den kulturellen nach sich zog. Das vielfältige Vereinsleben gedieh im zunehmenden Maße und sportliche Erfolge machten die Gemeinde auch auf diesem Gebiet weithin bekannt.

Mit der Fertigstellung der neuen Autobahn A 73 ist Ebersdorf näher an Städte wie Bamberg, Nürnberg und Erfurt heran gerückt. Durch den direkten Autobahnanschluss und entsprechende Infrastruktur ist Ebersdorf "das Filetstückim Herzen Deutschlands und Zentrum Europas".